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Wenn die Fahrwerksfeder bricht, besteht zwar noch keine Notlage, aber die nächste Werkstatt sollte dennoch bald aufgesucht werden. Woran man den Bruch bemerkt, warum man die kaputte Feder möglichst bald austauschen sollte und wie erfahrene Schrauber den Wechsel selbst erledigen können, erfahrt Ihr hier.
Die Fahrwerksfeder verbindet die Räder mit der Karosserie und bildet zusammen mit dem Stoßdämpfer das Federbein. Dessen Aufgabe ist es, Unebenheiten beim Fahren auszugleichen und Stöße abzufedern, damit die Reifen stets Bodenkontakt haben und sich das Fahrzeug sicher steuern lässt. In Pkw sind normalerweise Schraubenfedern eingebaut. Bei Federbeinen für die Vorderachse sind die Fahrwerksfedern üblicherweise um den Stoßdämpfer gewickelt, bei der Hinterachse sitzen die Federn manchmal neben dem Stoßdämpfer.
Brüche geschehen normalerweise aufgrund von zu hohen Belastungen. Diese kommen meistens durch einen schlechten Fahruntergrund oder eine ruppige Fahrweise (z. B. häufiges Fahren über die Bordsteinkante). Auch eine übermäßige Beladung mit schwerem Gepäck und vielen Autoinsassen beanspruchen die Fahrwerksfedern stark. In Einzelfällen können Materialfehler zu einem Bruch führen, oft resultiert der Schaden aber auch aus Rost oder dem ganz normalen Verschleiß durch die regelmäßige Nutzung.
Dass die Fahrwerksfeder gebrochen ist, kann man oft mit bloßem Auge erkennen. Vorne muss man sich nur unters Auto beugen, für die Prüfung der hinteren Federn muss man das Auto evtl. aufbocken. Das sind die typischen Anzeichen für eine gebrochene Fahrwerksfeder:
Ja, man kann weiterfahren, aber möglichst nur in die nächste Werkstatt. Ist die Feder gebrochen, muss der Stoßdämpfer die gesamte Last tragen und verschleißt schnell. Ein neuer Stoßdämpfer ist deutlich teurer als eine neue Fahrwerksfeder, sodass es sinnvoll ist, die kaputte Fahrwerksfeder zeitnah auszutauschen. Hinweis: Pro Achse sollten immer beide Federn gleichzeitig gewechselt werden.
Arbeiten/Material | Fahrwerksfeder vorne | Fahrwerksfeder hinten |
---|---|---|
Beide Federn | 80 € bis 350 € | 60 € bis 220 € |
Arbeitszeit Einbau | 1 bis 2 Stunden | 1 bis 2 Stunden |
Arbeitszeit Kosten | 50 € bis 400 € | 50 € bis 400 € |
Gesamtkosten | 130 € bis 750 € | 110 € bis 620 € |
An den Ausbau des Stoßdämpfers sollten sich nur Personen wagen, die vom Fach sind oder zumindest sehr erfahrene Schrauber. Stoßdämpferfedern sind stark gespannt. Springt einem eine solche Feder entgegen, drohen schwere Verletzungen (Lebensgefahr!). Im Idealfall habt Ihr die Hebebühne einer Mietwerkstatt zur Verfügung. Die Hebebühne ermöglicht es Euch, auf Augenhöhe an Eurem Wagen zu schrauben, und bei einer Mietwerkstatt habt Ihr bei Fragen nicht nur eine weitere kompetente Person an der Hand, sondern auch das nötige Werkzeug zur Verfügung.
Anforderung
Anleitung
Die folgende Anleitung gilt für den Wechsel der vorderen Fahrwerksfedern. Der Wechsel der hinteren Federn kann sich von Automodell zu Automodell unterscheiden.
Tipp: Wenn man die Federn austauscht und die Stoßdämpfer auch nicht mehr neu sind, sollte man die Stoßdämpfer einfach mitwechseln und umgekehrt.
Die Schraubenfeder ist die meistverwendete Federart im Pkw-Bereich. Sie ist schraubenförmig gewunden und bildet häufig in Verbindung mit einem Stoßdämpfer eine Einheit, die als Federbein bezeichnet wird. Die Feder ist für den Fahrkomfort und die Fahrzeughöhe verantwortlich.
Blattfedern zählen zu den ältesten Fahrwerksfedern und kamen vorwiegend in Kutschen zum Einsatz, aber auch in Pkw. Die Blattfeder besteht aus mehreren Federlagen, die übereinander angeordnet sind. Zur Federdämpfung befindet zwischen den Federlagen eine weitere Schicht Gummi
Drehstabfedern, auch Torsionsfedern genannt, sind stabförmige Federn aus einem speziellen Stahl. Bei Belastung verdreht sich der Stab und baut so eine Federkraft auf. Drehstabfedern werden hauptsächlich in Wohnwagen und Anhängern verwendet, früher wurden sie aber auch in Pkw verbaut, z. B. im VW Käfer oder VW Bus T2.
Bei Luftfedern wird zur Federung ein mit Luft gefüllter Luftfederbalg verwendet. Durch diesen Federbalg kann man die Höhe des Fahrzeugs individuell anpassen, was bei schwerer Ladung von großem Vorteil ist, da so der effektive Federweg beibehalten werden kann. Leider ist die Bauart der Federung aufwendig und teuer und kommt daher nur in Oberklasse-Fahrzeugen oder im Nutzfahrzeugbereich vor.
Fahrwerksfedern sollten paarweise gewechselt werden. Vordere Fahrwerksfedern kosten zwischen 80 und 350 €, die hinteren zwischen 60 und 220 €, immer abhängig vom Automodell und Teilehersteller. Empfehlenswerte Hersteller sind SACHS, BILSTEIN und MONROE.
Ein vorgeschriebenes Wechselintervall gibt es nicht. Wann die Zeit für eine neue Feder ist, hängt von der Beanspruchung und der Laufleistung etc. ab. Alle sechs Jahre oder alle 100.000 km (je nachdem, was zuerst eintritt) sollten die Federn aber mindestens ausgetauscht werden.
Sind die Fahrwerksfedern gleich alt und in einem ungefähr gleich guten Zustand, sind Fahrsicherheit und Fahrkomfort höher. Außerdem schützen neue Fahrwerksfedern die Stoßdämpfer vor einem zu schnellen Verschleiß.
Man kann noch weiterfahren, sollte die Feder(n) aber möglichst bald austauschen, weil sonst die Stoßdämpfer in Mitleidenschaft gezogen werden. Sind die Stoßdämpfer auch schon älter, bietet es sich an, beides auszutauschen.