Schlauchboote, Kanus & Kayaks sicher transportieren

Wer gern auf dem Wasser unterwegs ist und ein eigenes (Schlauch-)Boot, Kanu oder Kajak besitzt, den zieht es öfter auch zu fernen Gewässern, um neue Landschaften zu erkunden und sich neuen Herausforderung zu stellen. Wenn das eigene Wassersportgerät über weitere Strecken transportiert werden muss, stellt sich allerdings oft die Frage, wie Schlauchboote, Kanus oder Kajaks richtig transportiert werden können. Um diese Frage zu beantworten, stellen wir verschiedene Transportmöglichkeiten vor und geben Tipps, wie man Wassersportgeräte sicher befestigt.
Transport von Kajaks, Kanus & Schlauchbooten leicht gemacht: verschiedene Transportmöglichkeiten im Überblick
Generell gibt es zwei gute und sichere Möglichkeiten, um Kajaks und andere Bootstypen zu transportieren: 1. per Dachträger auf dem Autodach und 2. auf einem Anhänger. Nachfolgend stellen wir beide Varianten vor und erläutern, welche Vor- und Nachteile beide Transportmöglichkeiten aufweisen und für wen sich welche Lösung besser eignet.
Der Dachträger: Boote & Kajaks auf dem Autodach transportieren
Der Transport auf dem Autodach ist für viele Kajak- und Kanu-Modelle sowie für einige Ruder- und Schlauchboote die einfachste und praktikabelste Beförderungsmöglichkeit. Deine Sportgeräte liegen dabei auf einem Dachträger-System auf und können daran für die Fahrt sicher befestigt werden.
Möchtest Du nur ein Boot, Kanu oder Kajak transportieren, reicht meist ein einfaches Dachträger-System aus, das zu Deinem Automodell passt. Den Dachträger kannst Du auch im Alltag flexibel einsetzen, wenn Du beispielsweise eine Dachbox für mehr Gepäck oder einen Fahrradträger verwenden möchtest.
Hast Du allerdings vor, mehrere Kajaks oder Boote mitzunehmen, empfehlen sich spezielle Wassersportträger mit Ovalbügeln oder Senkrechtstützen, die für mehrere Sportgeräte ausgelegt sind. Gerade Ovalbügel mit passenden Auflageflächen schützen das Material von Kajaks aus GFK oder Kevlar-Carbon und sind daher für hochwertige Kajaks sehr zu empfehlen.
Vorteile | Nachteile |
+ Dachträger lassen sich leicht an- und abbauen + auch im Alltag für sperriges Gepäck verwendbar + wird das Kajak/Boot auf der Seite transportiert, finden gleichzeitig auch eine Dachbox oder Fahrräder Platz + Fahrweise des Autos ändert sich nur gering + keine Geschwindigkeitsbegrenzungen |
- das Aufladen kann allein schwierig sein - Kajaks und Boote müssen auf dem Autodach sehr gut befestigt werden - Autolack kann beim Aufladen unter Umständen beschädigt werden |
Geeignet für: Wassersportler, die nur wenige Kajaks/Kanus/Boote transportieren möchten und ggf. den Dachträger auch beispielsweise für Gepäck im Urlaub nutzen möchten |
Tipp: Sobald Du Deinen Zielort erreicht hast und Dich mehrere Tage dort aufhältst, lohnt es sich, den Dachträger abzubauen. So kannst Du bei Fahrten am Urlaubsort Sprit sparen.

Autoanhänger: Kajaks & Schlauchboote auf dem Anhänger transportieren
Neben dem Autodach gibt es natürlich auch die Möglichkeit, das eigene Kajak, Kanu oder (Schlauch-)Boot auf einem Anhänger zu transportieren. Hier kannst Du aus der großen Auswahl an verschiedenen Modellen, extra Funktionen und unterschiedlichen Größen bestimmt den passenden Anhänger für Dein Transportvorhaben finden. Beachte allerdings, dass Du mit einem normalen Führerschein der Klasse B nur ein Gespann mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 3,5 t bewegen darfst. Soll dieses Gewicht überschritten werden, ist ein Führerschein der Klasse BE nötig. Gerade beim Transport von Booten auf einem Anhänger kannst Du verschiedene Möglichkeiten in Betracht ziehen:
Transport auf einem normalen Anhänger: Wenn Dein Anhänger groß genug ist, kannst Du Dein Sportgerät ganz normal auf der Ladefläche transportieren. Achte allerdings darauf, dass Du eine Decke oder Matte unter Dein Boot legst, um es vor Kratzern zu schützen. Um die Ladungssicherheit zu garantieren, solltest Du Dein Boot für den Transport mit Spanngurten sichern.
Transport mit einem Traileraufsatz: Für Boote und Kajaks kannst Du auch bestimmte Aufsätze für Deinen Anhänger erwerben. Den Aufsatz befestigst Du an den Seitenwänden Deines offenen Anhängers, sodass er eine zweite Ebene über der eigentlichen Ladefläche bildet. Das Boot wird dann auf dem Aufsatz befestigt und sicher verzurrt. Die Ladefläche kannst Du dann für zusätzliches Gepäck nutzen.
Transport mit einem Bootsanhänger: Spezielle Bootsanhänger für (Schlauch-)Boote, Kajaks oder Kanus sind an die Form Deines Sportgerätes angepasst und in verschiedenen Modellen erhältlich. Sie eignen sich besonders für große und schwere Bootstypen oder wenn Du eine Vielzahl an Kanus oder Kajaks transportieren möchtest.
Tipp: Für den Alltag und für kurze Strecken bieten sich Fahrradanhänger für Kajaks oder Kanus an. So kannst Du Dein Boot einfach mit dem Fahrrad zum nahegelegenen Gewässer fahren.
Vorteile | Nachteile |
+ große Auswahl an Modellen und Transportvarianten + auch im Alltag für sperriges Gepäck verwendbar + viel Platz für mehrere Boote und zusätzliches Gepäck + leichtes Aus- und Einladen + Anhänger können auch ausgeliehen werden, wenn Du ihn nur gelegentlich benötigst |
- Gespanne sind nicht leicht zu manövrieren - Anhänger braucht einen Stellplatz, wenn er nicht genutzt wird - Anhänger sind oft teurer als Dachträger - Höchstgeschwindigkeiten müssen mit Anhänger beachtet werden |
Geeignet für: Wassersportler, die viel Platz brauchen, große und schwere Boote haben oder viele Boote gleichzeitig transportieren möchten |
Boote, Kanus & Kajaks sicher für den Transport befestigen
Damit Du sicher und entspannt am Zielort ankommst, ist die richtige Befestigung Deines Bootes am Dachträger oder Anhänger entscheidend. Meist reichen hier Spanngurte und evtl. ein paar Seile aus, um Kajaks, Kanus und Boote sicher zu befestigen. Nachfolgend geben wir einige Tipps, wie Du Boote richtig sichern kannst:
- Boote richtig befestigen: Für eine zuverlässige Ladungssicherung solltest Du Dein Boot immer mit zwei Spanngurten im vorderen und hinteren Teil befestigen. Dafür sollten die Spanngurte doppelt geführt werden, um die Sicherheit zu erhöhen: Nimm Deinen Spanngurt und lege den Verschluss auf dem Autodach ab. Das andere Ende des Spanngurtes wirfst Du nun über das Boot und führst es auf der anderen Seite unter dem Dachgepäckträger durch. Anschließend wirfst Du den Spanngurt wieder über das Boot zurück auf die andere Seite, führe das Band wieder unter dem Dachgepäckträger durch und fädele das Ende in das Spannschloss ein.
- Kanu/Kajak transportieren: Möchtest Du ein Kanu oder Kajak auf dem Dach transportieren und befestigen, empfiehlt es sich, das Boot so hinzulegen, dass die Luke zum Dach zeigt und das Heck voransteht. So liegt das Boot aerodynamisch und lässt sich gut sichern.

- Ruderboot transportieren: Hier empfiehlt es sich, die Ausleger abzumontieren und Rollsitze rauszunehmen. Zudem sollte das Ruderboot möglichst mit dem Mannschaftsraum aufliegen, so liegt es stabil und lässt sich gut befestigen.
- Schlauchboot transportieren: Schlauchboote lassen sich ganz einfach und platzsparend transportieren, wenn Du die Luft herauslässt. Sollte dies nicht möglich oder gewünscht sein, empfiehlt sich der Transport auf dem Dach nur für Ein- oder Zwei-Personen-Boote. Größere Schlauchboote, die zu weit über das Autodach hinausragen, sollten im Anhänger mitgenommen werden.
- Lange Boote befestigen: Bei besonders langen Booten kannst Du zur Sicherheit das Boot zusätzlich am Abschlepphaken und/oder der Anhängerkupplung mit einem Seil befestigen.
- Spanngurte aufrollen: Die Enden der Spanngurte solltest Du sicher verknoten, aufrollen und wegstecken, damit auf der Fahrt nichts flattern kann.
- Polster verwenden: Allgemein ist es ratsam, wenn Du zum Schutz der Boote (Dach-)Trägerpolster bzw. im Anhänger Decken oder Gummimatten verwendest.
Tipp: Verwende zur sicheren Befestigungen Deines Bootes am besten Spanngurte mit Spannschloss. Gurte mit Ratsche können schnell einen zu großen Druck auf das Boot ausüben und das Material beschädigen.
Allgemeine Vorschriften für den Transport von Booten, Kanus & Kajaks
Allgemein gelten für die Beförderung von Wassersportgeräten die generellen Ladungssicherungsrichtlinien. Wir haben die wichtigsten Regeln und weitere Tipps hier noch einmal übersichtlich zusammengefasst:
- Überstehende Ladung: Bei einem normalen Pkw darf die Ladung vorn nicht überstehen. Nur bei Fahrzeugen von einer Höhe über 2,5 m darf die Ladung vorn 50 cm hinausragen. Hinten darf die Ladung ohne Kennzeichnung bis zu 1 m herausragen. Ab 1 m musst Du die Ladung mit einer roten Fahne und bei Nacht mit zusätzlicher Beleuchtung versehen.
- Höhe und Breite der Ladung: Ein Fahrzeug darf mit seiner Ladung nicht größer als 4 m und nicht breiter als 2,55 m sein.
- Kurzstrecken: Auf Strecken von weniger als 100 km darf die Ladung sogar bis zu 3 m überstehen.
- Maximale Lasten beachten: Gerade bei mehreren Booten oder einer Kombination aus Boot und Gepäck solltest Du immer die maximale Dachlast bzw. Dachträgerlast oder bei Anhängern die maximale Anhängelast im Blick behalten.
- Lukendeckel sichern: Bei Kajaks solltest Du den Lukendeckel zusätzlich sichern, damit er auf der Fahrt nicht verloren geht.
- Hochwertige Materialien verwenden: Setze am besten auf hochwertige Spanngurte und tausche verschlissene Materialien rechtzeitig aus.
- Ladung regelmäßig kontrollieren: Bei jeder Pause und besonders bei Regen solltest Du die Ladungssicherung stets nochmals überprüfen und ggf. die Spanngurte nochmals festziehen.
Tipp: Achte darauf, dass im Ausland möglicherweise andere Vorschriften zur Ladungssicherung oder für überstehende Ladung gelten. Informiere Dich daher vor der Abfahrt am besten über die örtlichen Regelungen.
Quellen:
https://wellenliebe.de/kanus-kajaks-transportieren/
https://www.kanu.de/Ueber-Land-zum-Wasser-Bootstransport-per-Dachgepaecktraeger-78659.html
https://rowing-matters.de/blog/2021/03/bootstransport/
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